Mitochondriopathie und Mito-Funktionstest

 

Mitochondriopathie

Die Mitochondrien sind die Kraftwerke in unseren Zellen, mit denen unser Körper seine Energie gewinnt. Wenn diese Energiegewinnung aus den unterschiedlichsten Gründen gestört ist, wie beispielsweise durch Stress (Körperlich, Geistig, Oxidativ, Nitrosativ), Mikronährstoffmängel, falsche Ernährung, können verschiedene Krankheiten (Leistungsmangel, Burn-out, Abwehrschwäche) entstehen. Das Ziel der Mitochondrien-Therapie ist es, den Körper wieder in die Balance zu bringen. Sowohl Prävention als auch Behandlung von mitochondrial bedingten Krankheiten sind möglich.
Wichtig ist eine auf Laborwerten und dem Verlauf der Krankheit wohl abgestimmte Therapie aus verschiedenen Bausteinen wie Infusionen, Supplementierung, Bewegung, Entspannung, Atemtherapie (IHHT), fasten und Ernährung.

Was sind Mitochondrien

Die Mitochondrien sind im Cytoplasma schwimmende lebendige Zellorganellen. Sie produzieren ca. 40kg Adenosintriphosphat (ATP) pro Tag. ATP wird auch der Kraftstoff der Zellen genannt. Die Mitochondrien haben einen Doppelmembran und eine eigene Erbsubstanz (DNA), diese DNA wird meist von der Mutter vererbt. 

Mito-Funktionstest

Die Mitochondrien (die Kraftwerke der Zellen) sind für die ATP (Kraftstoff der Zellen) Produktion zuständig. Im Laufe der Zeit und mit dem zunehmenden Alter steigt die Zahl der Defekte/Mutationen in der mitochondriellen DNA, was zur Schädigung der Mitochondrien und einem Verlust an Leistung führt. Diese schlechten Mitochondrien vermehren sich weiter. So werden nach und nach die guten Mitochondrien im Körper verdrängt. Die Leistungsfähigkeit sinkt.

Für den Mito Funktionstest werden Ihre Mitochondrien im Rahmen der Labordiagnostik auf den Leistungsprüfstand gestellt. Externe Stressfaktoren werden simuliert und die Leistungsfähigkeit gemessen. Aus den ermittelten Werten wird Ihr Mito Status abgeleitet und ein Therapievorschlag erstellt.

Was ist das Ergebnis?

Es werden 14 Parameter bestimmt die ich im folgenden erkläre.

  1. Grundatmung – O2 Verbrauch in den Mitochondrien in Ruhe
  2. ATP Produktion – ATP entsteht am Ende der Atmungskette. Zu einer verminderter ATP Produktion können folgende Faktoren führen: Schäden an dem inneren Mitochondrienmembran durch freie Sauerstoffradikale(Oxidativer Stress), oder Blockade der Atmungsenzyme durch Stickstoff-Radikale und Peroxinitrit, die wiederum bei chronischen Entzündungen Entstehen. Auch erhöhte Blutzuckerspiegel führen zur Störung der Funktion der Atmungsenzyme
  3. Protonenleck-Defizit – der Protonengradient zwischen Mitochondrienmatrix (Innenraum) und dem Bereich zwischen beiden Mitochondrienmembranen ist die treibende Kraft für ATP Produktion. Ohne diesen Gradienten ist ATP Produktion nicht möglich. Der Parameter Protonenleck bestimmt ein unerwünschtes Durchdringen der Protonen durch die Innenwand der Mitochondrien. Dadurch wird der notwendige Gradient vermindert und die ATP/Energie Produktion geschwächt. Es ist auch ein Hinweis auf strukturelle Schäden der Mitochondrien-Membran.
  4. Maximale Atmung – maximaler O2 Verbrauch in den Mitochondrien nach Stimulation.
    Ist dieser Parameter erniedrigt, weist es auf Schädigung der Mitochondrien Membran durch den oxidativen Stress.
  5. Reservekapazität – Differenz zwischen den maximalen Atmung und Grundatmung. Es zeigt die potenziellen Reserven Ihrer Mitochondrien. Ist der Parameter schlecht, bedeutet es, dass sobald eine ungeplante Belastung/Stress auftritt, wird nicht mehr genug Energie produziert.
  6. Reservekapazität in Prozent s.o.
  7. Kopplungseffizienz – Quotient aus ATP Produktion und Grundatmung. Ist dieser Parameter erniedrigt, deutet es auf eine nicht ausreichende ATP Produktion und/oder Schäden der Mitochondrien Wand
  8. Nicht-Mitochondriale Atmung – zeig den O2 Verbrauch durch andere chemische Reaktionen außerhalb der Atmungskette. Es ist vermehrt bei chronischen Entzündungsprozessen, ist auch ein erster Hinweis auf eine noch verdeckte, in anderen Parameter nicht darstellbare Entzündung.

  1. Bioenergetischer Gesundheitsindex – zeigt globale Leistungsfähigkeit der Mitochondrien und ist ein Indikator der Energieversorgung der Zellen insgesamt. Je schlechter dieser Wert ist, desto geringer sind die Körperenergiereserven und es ist mit Zustandsverschlechterung unter Belastung zu rechnen.
  2. Baseline OCR – basaler Sauerstoffverbrauch – ist eine Summe der Grundatmung und nicht-mitochondrialen Atmung
  3. Stressed OCR – Sauerstoffverbrauch nach Stimulation, also unter Stressbedingungen. Es ist ein Hinweis wie gut die funktionelle Reserve der Mitochondrien ist.
  4. Metabolic potential OCR – Verhältnis zwischen Sauerstoffverbrauch unter Stress zu dem basalen Sauerstoffverbrauch, dargestellt in Prozent. Es zeigt welche Reserven unter Stressbedingungen aktiviert werden können. Ein niedriger Wert deutet auf Risiko baldiger Erschöpfung der Energieherstellung
  5. Baseline ECAR (Extracelluläre Acidification Rate) – Extracelluläre Säuerungsrate – Übersäuerung außerhalb der Zellen in Ruhe – zeigt Übersäuerung durch Laktat Bildung. Es ist ein Entzündungsparameter. Hohe Werte deuten auf Vermehrung von aktivierten Lymphozyten, dies deutet auf den Verlauf einer chronischen Entzündungsreaktion hin.

Es gibt 2 Kernaussagen aus dem Prozess:

  1. Säuerungsrate und nicht mitochondrielle Atmung, die auf einen Entzündungsprozess deuten. Dies ist ein Frühindikator für Entzündungen, die meist erst später in den andern Laborparametern sichtbar werden.
    Mit den Erkenntnissen können wir dem Körper mit angestimmten Präparaten, Vitaminen und Mikronährstoffen helfen die Entzündung abzubauen.
  2. Schädigung und die Leistungsfähigkeiten Mitochondrien bzw. die Reserven in Ruhe und unter Last.
    Mit diesen Werten kann der Grad der Mitochondriellen Schädigung bestimmt werden.
    Mit diesen Erkenntnissen können wir eine gezielte Therapie aus IHHT, Bewegung, Ernährung, Intervallfasten, Vitaminen und Mikronährstoffen einleiten.

(Quelle: 18-Okt-2023 , Volltext Zitat, https://www.schmerztherapie-baden-baden.de/schmerztherapie/mitochondriopathie) 

Kommentare

Beliebte Posts aus diesem Blog

Kann IHHT Intervall-Hypoxie-Hyperoxie bei Long Covid / Post Covid & CFS sinnvoll sein?

Mögliche Vorteile von IHT / IHHT bei der Prävention pathologischen Folgen von COVID-19